Am 3. August 2012 ist es endlich soweit. Das Biest steht schon seit
einem halben Monat in der Garage (der ein oder andere hat's geahnt) und
scharrt mit den Pneus. Das Gerät ist quasi Nagelneu mit seinen 56000 km hat die Ténéré erst ein Paar "Einführungsrunden" des Vorbesitzers hinter sich, der eine sehr seltsame Auffassung von Technik hatte. Von einigen seiner Sünden muss ich die Ténéré schnell erlösen.
Wenn es auch nicht auf ganz große Tour geht - zwei Wochen habe ich, um "super dick" gen Süden zu rollen und dem verregneten "Sommer" des Bergischen Landes zu entgehen. Ich hoffe, weiter im Süden gibt es den einen oder anderen Sonnenstrahl, den ich auf dieser Premierentour genießen kann. Die Vorbereitungen laufen und täglich schwinge ich den Schraubenschlüssel...
Nach einigen Tagen in der Garage gefällt mir die neue Basis doch schon viel besser, und sie hat seit ein paar Wochen einen gewaltigen Sprung Richtung "voll mein Ding" gemacht. Die eine oder andere Designsünde hat es so in die ewigen Jagdgründe meiner Schrotttonne geschafft. Jetzt gibt es erst mal brandneue Heidenau "Scouts" auf die Felgen, ich feile an der Ergonomie und dem Komfort, und die Sünden der Vergangenheit werden beseitigt (was sich nicht nur in der Entfernung einiger Kilo Endtopf und Aufklebern niederschlägt) und am Ende der Woche wird nur noch die Unterbringung meines schmalen Gepäcks meine Sorge sein (hoffe ich).
Zum Glück hatte ich aber auch Hilfe von Freunden; besonders bin ich Martin dankbar, der mir mit seinem know how und seinem Wig-Händchen zu einem Heckteil ganz nach meinem Geschmack verholfen hat und das trotz eigenem Urlaubs-Vorbereitungsstress vom Feinsten. Aber auch Jacob von Yamaha "King Bikes" in Remscheid wird seinen Anteil daran gehabt haben, wenn ich Freitag auf den Startknopf des Biestes drücke und die erste Etappe in Angriff nehme.
Für die kürze der Zeit ist das World Traveller Design nun schon recht gut umgesetzt, lässt aber für die Zukunft noch einige Optionen für mich. Somit werde ich wohl auch mit dem Biest noch einige Bastelstunden verbringen und meine Vorstellungen weiter umsetzen, wie ich es auch schon bei der Dicken getan habe.
Nun musste die Gabel dran glauben, und die nackten Standrohre haben ein Protektorenhemd aus Neopren verpasst bekommen. Natürlich habe ich die Situation schamlos ausgenutzt und gleich auch Sensorschützer (Touratech) verbaut und das ganze einmal gründlich sauber gemacht sowie vergnaddelte Schrauben ersetzt. Der Schutz der Lamdasonde ist auch ein Teil, welches ich für sinnvoll halte. Da ich das auf die Schnelle aber nicht schaffe selber zu bauen, muss auch hier der große gelbe aus Niedereschach herhalten. Als ich mich dann noch in Jacobs Werkstatt austoben darf, um die Scouts zu montieren, fehlen nur noch Kleinigkeiten um die Tour endlich zu beginnen.